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China baut bulgarische Äpfel und Birnen an

Foto: Archiv
Vor geraumer Zeit wurde Dozent Atanas Blagow vom Agrarinstitut in Kjustendil von den Chinesen zum "nationalen Berater für Obstanbau" ernannt. Der Spezialist für den Apfelanbau und die Züchtung von Apfelsorten erzählt, dass aufgrund des fast identischen Klimas in vielen chinesischen Provinzen bereits bulgarische Kirsch-, Apfel- und Birnensorten wachsen. Blagow gibt seine Erfahrungen an die chinesischen Apfelzüchter weiter.

Die bulgarisch-chinesische Zusammenarbeit beginnt 2001 mit einer Konferenz in der chinesischen Stadt Yantai, auf der der bulgarische Wissenschaftler in drei Vorträgen seine Erfahrungen bei der Züchtung von sechs Apfelsorten vermittelt. Im Jahr darauf folgt er erstmals einer Einladung seiner Kollegen vom Obstanbauinstitut in Yantai, der alljährlich weitere Besuche folgen.

"Ende 2010 haben wir ein von der chinesischen Regierung getragenes Forschungsprojekt zur Verbesserung der Sortenstruktur der Obstanbaukulturen in China auf den Weg gebracht. Seitdem bin ich alljährlich neun Monate in China. Gemeinsam mit meinen chinesischen Kollegen züchten wir neue, hochwertigere Apfelsorten für den Plantagenanbau", erzählt Blagow.
"Die in Bulgarien als auch die in China gezüchteten Apfelsorten sind Patente des jeweiligen Landes, auch wenn sie über das bulgarisch-chinesische Kooperationsprogramm entstanden sind. Wer diese Sorten anbauen will, muss die entsprechenden Patenrechte erwerben. D.h., die von mir gezüchteten Sorten können problemlos in China angebaut werden. Dabei visiere ich die chinesische Provinz Shandun an, wo das Klima dem unseren sehr ähnlich ist. Aber auch in anderen Provinzen könnten diese Sorten angebaut werden."

Bulgarische Kirschsorten sind in China nichts Neues. Auch haben sie sich auf dem chinesischen Markt bereits einen Namen gemacht. Bei einem China-Besuch vor 14 Jahren brachten Spezialisten vom Agrarinstitut in Kjustendil Stecklinge von sieben bulgarischen Kirschsorten als auch anderer Kirschsorten aus der Institutspalette mit. Ein Großteil dieser Kirschsorten wird heute bereits massenweise in China angebaut. Gleiches gilt übrigens auch für bulgarische Birnensorten, die sich von den chinesischen unterscheiden.

"Die Chinesen interessieren sich vor allem für unsere Birnensorten "Wiljamowa Maslowka", "Abat Fetel", Konferenzia" und "Popska" - erzählt Dozent Atanas Blagow vom Agrarinstitut Kjustendil. - Gegenwärtig ist man dabei, diese Sorten für den Ökoanbau in China zu adaptieren. Und zwar nicht nur für den Anbau in der Region Shandun, wo ich tätig bin, sondern auch für die Provinzen Shanxi, Hebei, Liaoning u.a., wo bereits einige der von mir aufgezählten Birnensorten wachsen."

Die Kooperation von Wissenschaftlern vom Kjustendiler Agrarinstitut und chinesischen Spezialisten geht weiter. Im September 2012 gaben zwei bulgarische Institutsexperten auf einer internationalen Konferenz in Yantai ihre Erfahrungen aus der Züchtung von Apfelsorten weiter. In diesem Jahr werden chinesische Wissenschaftler in Kjustendil erwartet. Für seine Verdienste um die Züchtung neuer Apfelsorten als auch um die bulgarisch-chinesische Zusammenarbeit wurde Dozent Atanas Blagow vom chinesischen Ministerpräsidenten persönlich mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.

Übersetzung: Christine Christov
По публикацията работи: Milka Dimitrowa


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