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Sofia - historische Routen

Foto: BGNES

Am 17. September ehrte die Bulgarisch-Orthodoxe Kirche das Andenken der heiligen Märtyrerin Sophia und ihrer drei Töchter Glaube, Hoffnung und Liebe, die im 1. Jahrhundert n. Chr. als Märtyrerinnen des Glaubens starben. Dieser Tag ist zugleich der Feiertag unserer Hauptstadt, die seit Jahrhunderten den Namen Sofia trägt – die Verkörperung der göttlichen Weisheit. 

Zu Ehren der Heiligen wurde auch die älteste Kirche im Zentrum der Stadt errichtet – die Kirche „Hl. Sofia“. Bei archäologischen Ausgrabungen im Untergeschoss wurden Überreste von 50 römischen Gräbern entdeckt, die heute im Museumsteil des weiterhin aktiven Gotteshauses besichtigt werden können.


Църквата „Света София“

Zum „Tag von Sofia“ wurde der 17. September allerdings erst 1989 erklärt. Zuvor feierten die Sofioter am 3. April – dem Tag, an dem die Verfassungsgebende Versammlung in Weliko Tarnowo im Jahr 1879, ein Jahr nach der Befreiung Bulgariens vom Osmanischen Reich, entschied, Sofia zur Hauptstadt zu machen.


Der Largo und das Gebäude der Volksversammlung

Heute zieht die Stadt Tausende Touristen aus aller Welt an. Sie durchqueren die zentralen historischen und kommerziellen Routen der Stadt, die meist am sogenannten Largo, dem Platz der Unabhängigkeit, beginnen. Hier erheben sich emblematische Gebäude aus den 1950er Jahren, darunter das ehemalige Parteigebäude, der Ministerrat und das Präsidialamt.



Direkt unter der großen Kreuzung gelangt man in eine Art Freilichtmuseum im Fußgängertunnel. Dort ist eine antike Straße des römischen Serdica zu sehen. Besucher können hier Überreste aus der Zeit, als die Stadt Teil des Römischen Reiches war, erkunden und sogar den Altar einer frühchristlichen Kirche betreten, die vor rund 15 Jahren ausgegraben wurde.



Doch was wären die Gebäude ohne die Sofioter, die ihre Geschichten erzählen? Genau das übernimmt die Internetplattform „Historische Routen“.




Sie organisierte bereits eine Reihe von Vorträgen über die Architekten des alten Sofia zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Gemeinsam ist ihren Biografien ein dramatischer Lebensweg und ein beeindruckendes Erbe zahlreicher Bauten, wie die Organisatoren betonen. Manche Themen werfen direkt ein Schlaglicht auf die „Sofiaer Häuser“, die vor über einem Jahrhundert errichtet wurden und bis heute mit ihren prachtvollen Fassaden und gleichzeitig unaufdringlicher Präsenz im Stadtzentrum unerreicht geblieben sind.



Um den Tag von Sofia gebührend zu würdigen, veranstalten die „Historischen Routen“ und die Stadtverwaltung eine Ausstellung unter dem Titel „Es war einmal in Sofia“. Gezeigt werden alte Postkarten, die das Antlitz der Stadt vergangener Zeiten widerspiegeln. Die Ausstellung ist bis zum 28. September im Kristall-Garten zu sehen.


Über die Plattform „Historische Routen“ berichtet Mitbegründer und Stadtführer Sdrawko Petrow: 


„Die Initiative hat inzwischen ihre eigene Geschichte. In diesem Jahr feierten wir unser achtjähriges Bestehen, in denen wir vielfältige Veranstaltungen zur Popularisierung vor allem der alten Architektur Sofias organisierten. Das hilft uns, viel über die Werke bedeutender Persönlichkeiten aus der Vergangenheit unserer Hauptstadt und unseres Landes zu lernen. Wir veranstalten Rundgänge in verschiedenen Teilen der Stadt, organisieren Ausstellungen wie die jetzige und zahlreiche thematische Vorträge. 


Die Ausstellung ‚Es war einmal in Sofia‘ umfasst 28 Tafeln mit faszinierenden Aufnahmen aus der Zeit vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg. Durch sie können wir einen imaginären Spaziergang zu Orten unternehmen, die heute nicht mehr existieren, von denen aber viele gehört haben. So sehen wir die legendäre Handelsstraße, verweilen vor dem majestätischen Hotel ‚Union Palace‘, erinnern uns an das sogenannte Schriftsteller-Café – oder das Café-Konditorei ‚Zar Oswoboditel‘, das sich im Park neben der Russischen Kirche befand. 

Union Palace Hotel
Ebenso sehen wir, wie bekannte Orte wie der Boulevard ‚Zar Oswoboditel‘, die Adler- und die Löwenbrücke vor rund hundert Jahren aussahen – und können sie mit dem heutigen Bild vergleichen.“
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Autorin: Gergana Mantschewa

Übersetzt und veröffentlicht von Lyubomir Kolarov

Fotos: BGNES, hramsvetasofia.com, Wladimir Petkow, historicalroutes.bg, Sketches of Sofia, visitsofia.bg



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