Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2025 Alle Rechte vorbehalten

Hl. Iwan Rilski – der Wundertäter aus der Einsamkeit des Rila-Gebirges

Foto: rilskimanastir.org

Am 19. Oktober gedenkt Bulgarien seines himmlischen Schutzpatrons – des heiligen Iwan Rilski, des Wundertäters. Er war der Gründer des Rila-Klosters, des größten und einflussreichsten geistlichen Zentrums des Landes.

Laut den Chronisten wurde Iwan Rilski um das Jahr 876 im Dorf Skrino, nahe der heutigen Stadt Dupniza, geboren und lebte zur Zeit des Zaren Peter. Bevor er im Kloster „Hl. Dimitar“ im Wlachina-Gebirge das Mönchsgewand annahm, arbeitete er als Hirte. Nachdem er dort seine geistliche Bildung erhalten hatte, verschenkte er seinen gesamten Besitz an die Armen und wurde Mönch. Er verbrachte sein Leben in Einsamkeit, Fasten und Gebet, lebte an verschiedenen Orten, bis er sich schließlich in der sogenannten „Rila-Wüste“ niederließ – so nannte man das Rila-Gebirge in jener Zeit, da es menschenleer war und nur wilde Tiere dort lebten. Dort blieb er bis zu seinem Lebensende und gründete mit einigen seiner Schüler das Kloster, das bis heute als Symbol bulgarischer Geistigkeit und Bildung gilt.

Schon zu Lebzeiten erlangte Iwan Rilski den Ruf eines Heilers und Wundertäters. Wegen seiner Fürbitte für die Kranken und Leidenden wählten ihn die bulgarischen Ärzte später zu ihrem Schutzpatron.

Der verehrte bulgarische Heilige ist in der gesamten orthodoxen Welt bekannt – für seine wundertätige Hilfe und seinen reinen, gottgeweihten Lebenswandel. Er inspirierte viele Glaubensstreiter, unter ihnen den hl. Iwan Kronstädter, der ein Kloster zu seinen Ehren gründete und einen Akathistos-Hymnus zu seinem Lob verfasste.

Die wundertätigen Reliquien des großen bulgarischen Heiligen, die im Rila-Kloster ruhen, ziehen Pilger aus aller Welt an – der Strom der Gläubigen reißt nie ab. Dort werden auch zahlreiche Zeugnisse seiner Wunder bewahrt, die er sowohl zu Lebzeiten als auch nach seinem Tod wirkte. 


Sein „Vermächtnis“, das er an seine Schüler und Nachfolger richtete, ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie die orthodoxen Werte bewahrt werden sollen.

Heute ist das Rila-Kloster das größte stavropigiale Kloster Bulgariens. Es begeht dreimal im Jahr feierlich seinen Patronatstag: – am 1. Juli, dem Tag der Überführung der Reliquien des hl. Iwan Rilski in das Kloster, – am 18. August, seinem Todestag, – und am 19. Oktober, dem Tag der Übertragung seiner Reliquien von Sredez (heute Sofia) nach Tarnowo. Diese Daten werden mit Ehrfurcht in allen orthodoxen Kirchen des Landes gefeiert.


Zu Ehren des hl. Iwan Rilski wurden zahlreiche Kirchen und Klöster erbaut – und sogar in Russland trägt eine Stadt seinen Namen: Rilsk.


Autorin: Darina Grigorowa

Übersetzt und veröffentlicht von Lyubomir Kolarov

Fotos: rilskimanastir.org, BTA



Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Bulgarien begeht 140 Jahre seit dem Sieg in der Schlacht bei Sliwniza

Ministerpräsident Rossen Scheljaskow wird an den feierlichen Veranstaltungen zum 140. Jahrestag des Serbisch-Bulgarischen Krieges teilnehmen, die heute, am 7. November – dem Tag des Sieges in der Schlacht bei Sliwniza – stattfinden.  Die Zeremonie..

veröffentlicht am 07.11.25 um 18:30

Orthodoxe Kirche startet Mobile-App für Jugendliche

Mit dem Segen des Heiligen Synods der Bulgarischen Orthodoxen Kirche ist ab dem 1. November eine mobile Anwendung für Gläubige auf der offiziellen Website der Patriarchie verfügbar. Die erste Version der App enthält Hauptbereiche wie „Bibel – Heilige..

veröffentlicht am 03.11.25 um 09:55

Pater Julijan Angelow hilft den Bulgaren in Genf, andere Dimensionen des Reichtums zu entdecken

Pater Julijan Angelow lehnt die Bezeichnung „Apostel“ oder „Missionar“ für sich selbst ab, obwohl er für viele genau das ist – ein Gesandter Gottes in der Welt, der Sein Wort verkündet. Er wurde Priester in seiner Heimatdiözese Widin im..

veröffentlicht am 02.11.25 um 12:40